Über uns

Der Beginn

Die Firma Feiß wurde im Juni 1999 von meiner Mutter Margret Feiß, Polygraphie-Ingenieur, in Pößneck/Thüringen zunächst mit mir (Quereinsteiger) als einzigem Mitarbeiter gegründet. Hauptgeschäftsfeld war zunächst die Digitalisierung von Büchern für eine große Druckerei, welche ihre Vorstufe auf digitale Druckplatten­belichtung umstellte und daher die vorher eingesetzen Film- und Aufsichtsvorlagen nicht mehr verwenden konnte.

Filme und Buchseiten wurden in 1200-dpi-Qualität gescannt, die entstehenden Bilder entfeckt und gerade und satzspiegelgenau im Satzprogramm zu einem neuen Buch montiert. Die Firma Feiß entwickelte zum Teil selbst und auch mit Hilfe externer Programmierer Software, welche die Produktion teilweise automatisieren konnte.

Erheiternd wirkt heute die anfangs zur Verfügung stehende Rechentechnik: Alles begann mit einem Power Macintosh 7300 mit 200 MHz 604e Prozessor und für damalige Verhältnisse gigantischen 384 MB Arbeitsspeicher. Ihm zur Seite standen ein kleiner iMac der ersten Generation sowie eine kleine Armee billiger PCs mit Linux zum Scannen, für Bildverarbeitungsaufgaben und als Server. Die größte Festplatte hatte eine Kapazität von 17 GB. Wenn Sie heute einem 12-jährigen Kind ein Smartphone mit ähnlich wenig Speicher zumuten, rümpft es die Nase.

 

Ein Powermac 7300 (1999)

 

Das Wachstum

Aufgrund des hohen Bedarfs an den Leistungen wuchs die Firma schnell. Zum Jahreswechsel übernahm ich die Firma von meiner Mutter. Damit änderte sich allerdings nicht mehr als ein paar Zettel auf den Ämtern. Wir konnten einen High-End-Scanner zulegen, stiegen in den Großformatdruck ein und beschäftigten in den besten Zeiten 12 Mitarbeiter und Lehrlinge. Das größte Problem war die starke Abhängigkeit vom einzigen Großkunden, welcher lange Zeit den größten Teil des Umsatzes bescherte. Daher wurde das Geschäft breiter aufgestellt, mit Großformatdruck, A3-Offsetdruck, Web-Design und -Hostingdiensten konnte neue Kundschaft gewonnen werden.

 

Blick in unseren Server (2002, SUN Enterprise)

 

Christian Sädtler

Ich lernte Christian zufällig kennen, da er einige Ausdrucke bei mir anfertigen ließ. Wir kamen ins Gespräch, ich suchte gerade Mitarbeiter, er hatte eine angefangene Lehre als Mediengestalter, sein Ausbildungsbetrieb war pleite. Schnell waren wir einig, dass er bei uns die Lehre abschließt und arbeitet. Christian ist ein Mensch mit einer außerordentlichen Auffassungsgabe. Leider wurde es ihm irgendwann in unserer kleinen Firma "zu eng" und er hatte den Wunsch, sich selbständig zu machen. Wir einigten uns, dass er Webserver und Webdesign samt Kundschaft mitnimmt.

Gesundschrumpfen

In den Jahren 2005 - 2008 hatten wir einen gewaltigen Auftragsrückgang zu verkraften. Es war ein einziger Teufelskreis. Unser Großkunde zog Aufträge ab, wir mussten Mitarbeiter entlassen. Die Mitarbeiter konnten zu ihrem Glück zu weiten Teilen neue Anstellungen bei ebendiesem finden. Gleichzeitig gerieten die Preise unseres Offsetgeschäftes derart unter Druck, dass wir uns letztlich entschlossen, diese Sparte komplett aufzugeben.

2008 war die Firma wieder auf mich und meine Mutter geschrumpft. Da wir kaum Privatkundschaft hatten, entschlossen wir uns, mit der Firma von Pößneck nach Burgwitz auf meinen Bauernhof umzuziehen. Die Arbeit macht seitdem im idyllischen Dörfchen viel mehr Spaß als in der lauten dreckigen Stadt.

 

Das Gehöft in Burgwitz (2008)

 

Umbau des Geschäfts

Ab 2008 verlagerte sich der Arbeitsschwerpunkt auf den Satz von Büchern. Außerdem wurde noch Großformatdruck angeboten, ich gestaltete auch Internetseiten und Werbung. In kleinem Umfange gab und gibt es immer noch Scanaufträge, die wir auch im Angebot behalten.

In den Jahren 2010-2012 versuchten wir, in der Produktion von eBooks Fuß zu fassen. Office- und Satzprogramme haben dafür zwar Exportfunktionen, allerdings sind die entstehenden Daten nicht zu allen Geräten kompatibel und weisen massiven Überarbeitungsbedarf auf. In dieser Sparte konnten wir leider nicht bestehen, da wir mit den Preisen indischer Firmen nicht konkurrieren können. Das Problem kommt daher, dass dortigen Firmen teilweise ein Mitarbeiter im Monat weniger kostet als mich der zehnminütige Besuch des Essenkehrers. Das klingt polemisch, aber so sind leider die Dimensionen.

 

170 Stunden  ↔  10 Minuten 

 

Meine Mutter Margret Feiß verabschiedete sich 2014 in ihren verdienten Ruhestand, nachdem sie selbst als Rentner noch einige Jahre in Teilzeit gearbeitet hatte.

Da mich schon lange Zeit mit Fotografie beschäftige, arbeite ich seit 2015 auch geschäftlich mit der Kamera. Ich nutze dazu mein kleines feines Studio. Die reichlich vorhandene Technik ermöglicht mir auch, sowohl Gemälde und Originale schonend zu digitalisieren als auch kleine Objekte als Makro zu fotografieren.

Rückkehr der Internet-Dienste

Mein Freund Christian managed nun schon einige Jahre die komplette IT eines größeren Unternehmens und hat daher sehr wenig freie Zeit, das damals von uns übernommene und inzwischen gut ausgebaute Geschäft des Webhostings weiterzuführen. Dieser Bereich kehrt nun in die Firma Feiß zurück.

 
 

 
Martin Feiß